Nicht für jeden übergewichtigen Patienten stellt eine Operation, mit dem Ziel Gewicht zu verlieren, eine Option dar. Erreicht das Übergewicht jedoch ein gewisses Ausmaß, sind die Chancen, langfristig signifikant abzunehmen, unter Umständen schlecht. Sollten Sie eine Operation in Erwägung zeihen oder bereits den Entschluss zu einer solchen gefasst haben, ist folgend der Ablauf hin zur OP dargestellt:
Im Rahmen der Erstvorstellung in der Adipositas-sprechstunde bei Dr. Albrecht erfolgt zunächst eine genaue Bestimmung von Körpergewicht und Körpergröße. Viele Übergewichtige haben es aufgegeben, sich zu wiegen, nicht selten übersteigt das tatsächliche Gewicht den Messbereich handelsüblicher Körperwaagen. Als nächstes werden bekannte Vorerkrankungen, Voroperationen und die Anamnese, d.h. der zeitliche verlauf der Übergewichtserkrankung abgefragt. Aus all diesen Informationen entsteht ein Bild, anhand dessen wir Therapieempfehlungen abgeben können.
Sollte eine operative Therapie in Frage kommen, gibt es Informationen über die verschiedenen OP-Verfahren sowie deren Vor- und Nachteile. Um den Ablauf in der Sprechstunde zu optimieren, können Sie hier einen Fragebogen herunterladen und ausgefüllt zum Termin mitbrigen.
In Deutschland müssen bariatrische Operationen noch immer von den Krankenkassen genehmigt werden. Die Voraussetzungen hierfür unterscheiden sich in Abhängigkeit des Bodymaßindex, sowie bestimmter Vorerkrankungen, wie z.B. eines Diabetes mellitus
Patienten, die sich einer bariatrischen Operation unterziehen wollen, müssen unter Umständen ein sechsmonatiges konservatives Therapieprogramm (MMK) durchlaufen. Dies gilt zunächst für alle, deren Bodymaßindex (BMI) unter 50 liegt.
Über das AZHM ist es uns möglich, Ihnen ein sechsmonatiges Therapiekonzept, bestehend aus Ernährungsschulung, Verhaltenstherapie und Bewegungsprogramm anzubieten. Alle drei Bereiche sind so konzipiert, dass Sie als Gruppentherapie stattfinden. zum Kontaktformular
Bariatrische Operationen müssen gut vorbereitet sein. Aus diesem Grund haben wir ein Konzept erarbeitet, welches darauf abzielt, sicherzustellen, dass Ihr Übergewicht nicht durch eine anderweitig zu behandelnde Erkrankung verursacht wird. Darüber hinaus ist es wichtig, eine Einschätzung Ihres individuellen Risikos von Narkose und Operation vorzunehmen. Die hierfür notwendigen Untersuchungen werden durch Ihren Hausarzt oder niedergelassene Fachärzte durchgeführt. Diese erhalten im Zuweiserbereich Information zu den notwendigen Untersuchungen.
Aktuell ist es weiterhin notwendig, die Kostenübernahme für bariatrische Operationen vorab bei der Krankenkasse zu beantragen. Die Krankenkasse prüft hierbei, ob die medizinischen und organisatorischen Voraussetzungen für eine solche Operation erfüllt sind.
Voraussetzung für eine zügige und unkomplizierte Bearbeitung bei der Krankenkasse sind vollständige Antragsunterlagen. Diese beeinhalten neben einem Motivationsschreiben und einer Art Gewichts-lebenslauf Atteste eines Chirurgen, eines Internisten, idealerweise Endokrinologen (Drüsenarzt), sowie eines Psychologen, Psychosomatikers oder Psychiaters.
Sollten die Voraussetzungen für eine direkte Operation ohne MMK (BMI über 50, schwer einstellbarer Diabetes) nicht gegeben sein, müssen noch Bescheinigungen über die mindestens sechsmonatige Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie (MMK) vorgelegt werden
Hat Ihre Krankenkasse Ihren Antrag geprüft und eine Kostenübernahme ausgesprochen, geht es in die heiße Phase der Operationsvorbereitung. Im Rahmen eines Sprechstundentermins erfolgt die Termin-vergabe sowie die chirurgische Operationsaufklärung. Das ggf. in Abhängigkeit der Befunde der Voruntersuchungen festzulegende Operations-verfahren wird detailliert erläutert und Risiken und Nebenwirkungen erklärt. Außerdem wird entschieden, ob vor der Operation die Durchführung einer dreiwöchigen Formuladiät (Flüssigphase) sinnvoll ist.
Im Rahmen eines zweiten Termins kurz vor der erfolgt das Narkosegespräch sowie eine Blutentnahme.
Alles wird so vorbereitet, dass Sie am Tag der Operation in die Klinik kommen. Der Aufnahmezeitpunkt richtet sich nach der Reihenfolge der an diesem Tag stattfindenden Operationen und wird Ihnen telefonisch mitgeteilt. Die Operation dauert in der Regel eineinhalb Stunden und wird fast immer minimalinvasiv (in Schlüssellochtechnik) durch-geführt. Vorab wurde mit Ihnen besprochen, ob bei Ihnen Gründe bestehen, Sie auf einer Monitorstation zu überwachen. Am Tag der Operation sollen sie das Bett verlassen und z.B. zur Toilette gehen. Sie dürfen bereits Wasser oder Tee trinken. Am Abend werden Sie von Ihrem Chirurgen über den Verlauf der Operation informiert.
Ihr Krankenhausaufenthalt dauert in der Regel drei bis vier Tage. Vor Entlassung erfolgen Laboruntersuchungen sowie eine ausführliche Beratung über die Ernährung in den Tagen und Wochen nach der Operation. Ihr Hausarzt erhält einen ausführlichen Entlassbrief mit allen notwendigen Informationen über das weitere Procedere.
Die Zahl der adipositaschirurgischen Eingriffe in Deutschland steigt stetig und damit auch die Anzahl der Patienten, die eine lebenslange Nachsorge benötigen. Die Nachsorge nach einem adipositaschirurgischen Eingriff sollte immer in enger Kooperation mit ihrem behandelnden Haus- und/oder Facharzt erfolgen. Regelmäßige Laborkontrollen stellen hier einen wichtigen Baustein dar. Im Zuweiserbereich findet Ihr Hausarzt / Facharzt Informationen zu den notwendigen Untersuchungen.
Generell sollte die reguläre Nachsorge operierter Patienten durch das Adipositaszentrum / die Klinik koordiniert werden, in der die Operation stattgefunden hat.